Dies ist ein Gastbeitrag von Social Diving. Er enthält Links zu passenden Angeboten und weiterführenden Infos.
Einführung: Bergseetauchen
In diesem Beitrag findest du eine kleine Einführung in das Bergseetauchen. Du erfährst, was du dabei beachten musst und wie du damit anfangen kannst. Solltest du das Ganze im Detail wissen wollen, schau dir auch den ausführlichen Bergseetauchen-Guide an.
Warum Bergseetauchen?
Bergseetauchen (manchmal auch „Höhentauchen“, aus dem Englischen „altitude diving“) im kristallklaren Wasser ist etwas, das alle Taucher einmal erlebt haben sollten.
Bergseen bieten eine abwechslungsreiche Unterwasserlandschaft gepaart mit großen Sichtweiten, die sonst oft nur an exotischen, weit entfernten Reisezielen anzutreffen sind. Im Winter bieten sie außerdem eine hervorragende Möglichkeit einmal unter Eis zu tauchen.
Neben einer tollen Unterwasserwelt erwartet dich oft auch ein großartiges Bergpanorama. Das macht schon die Anfahrt zum Tauchspot zu einem Erlebnis.
Ab welcher Höhe handelt es sich um einen Bergseetauchgang?
Jeder Tauchverband gibt eine maximal zulässigen Tauchtiefen vor. Das Gleiche gilt auch für die Definition ab welcher Höhe es sich um einen Höhen- bzw. Bergseetauchgang handelt.
Die CMAS und deutsche Verbände wie der iac halten sich hier an die Empfehlungen aus der DEKO2000 Tauchtabelle. Sie setzen die Grenze bei 700 Meter ü.N.N. (über Normalnull, also Meeresspiegel).
Besonders bei amerikanischen Verbänden wie PADI oder SSI gelten bereits Tauchgänge ab 300 Meter ü.N.N. als Höhentauchen. Für diese Tauchgänge gelten dann dementsprechend andere Regelungen.
Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Höhenunterschied zwischen deinem Aufenthaltsort vor dem Tauchgang und dem Tauchspot. Je größer dieser ist, umso wichtiger ist es, dass du dich an gängige Verfahren beim Bergseetauchen hältst.
Wo kann ich bergseetauchen gehen?
Obwohl Tauchen in Deutschland und Mitteleuropa viel Abwechslung bietet, steht es doch häufig im Schatten von berühmten Tauchreise Zielen, wie Ägypten. Die können meist mehr Fischreichtum, wärmeren Wassertemperaturen und buntere Riffe bieten. Ganz anders sieht es hier beim Bergseetauchen aus.
Tauchen im Bergsee in Deutschland
Besonders im Alpengebiet findest du dutzende Seen, die zum Tauchen einladen. Sie zählen sogar zu den besten Tauchspots dieser Art auf der Welt.
In Deutschland können Tieftauchliebhaber z.B. den Walchensee erkunden. An dessen Tauchplatz "Galerie" kannst du Tauchgänge bis 80 Meter Tiefe machen. Vorausgesetzt natürlich du bist im technischen Tauchen zertifiziert.
Der Starnberger See bietet dir mit der berühmten Steilwand in Garratshausen die Chance bis zu 100 Meter oder tiefer zu tauchen. Es gibt aber auch eine ganze Reihe toller Tauchspots für alle Zertifizierungslevel. Selbst Wracks und andere versunkene Schätze findest du hier.
Tauchen im Bergsee in Österreich & Schweiz
Nur ein Stück weiter südlich bieten die österreichischen und Schweizer Alpen unzählige Erlebnisse in Bergseen. Wie wäre es zum Beispiel mit einem versunkenen Wald im Blindsee. Den kannst du sogar durchtauchen. Im Fernsteinsee erwarten dich Sichtweiten bis zu 50 Meter. Nicht schlechter, oder?
Dich zieht es eher in die Ferne? Dann findest du z.B. in den Rocky Mountains (USA) und an weiteren Orten betauchbare Seen in großer Höhe.
Was muss ich beim Bergseetauchen beachten?
Bevor du dich in den nächsten See stürzt, musst du ein paar Dinge unbedingt beachten. In den folgenden 5 Punkten unterscheidet sich Bergseetauchen hauptsächlich vom „normalen“ Meer- oder Seetauchgang.
1. Dekompression
Durch die größere Höhe mindert sich der Umgebungsdruck, was sich auf deine Dekompressionsverfahren und Nullzeiten auswirkt. Dieser Effekt nimmt mit steigender Höhe deutlich zu.
Besonders wichtig, um sicher tauchen zu gehen, ist:
- Ein sicheres Verständnis von Dekompressionsverfahren,
- vorsichtige Tauchgangsplanung
- und zumindest ein Grundverständnis von verschiedenen Gasgemischen.
Bei deinem ersten Tauchgang im Bergsee ist es von daher ratsam mit einer Tauchschule mitzufahren und einen Bergseetauchkurs zu belegen. Dazu kommen wir weiter unten noch. Beachtet bitte auch, dass du die Bergsee-Version deiner jeweiligen Tauchtabelle verwenden musst und deinen Tauchcomputer in den Bergseemodus setzt.
2. Anfahrt und Planung
Sowohl An- als Abfahrt zum und vom Tauchspot müssen aufgrund der veränderten Vorgänge zur Dekompression gut geplant werden. Vermeide es nach dem Tauchen Bergpässe zu befahren, die dich auf noch größere Höhen bringen.
Übernachte vorab auf der Zielhöhe, um deinen Stickstoffspiegel im Körper anzupassen, wenn:
- zwischen deinem Wohnort und dem Tauchplatz ein Höhenunterschied von mehr als 700 Metern besteht
- oder der Tauchgang auf über 1200 Metern stattfindet.
3. Temperatur
Bergseen sind meist sehr kalt und bleiben dies auch ganzjährig. Bitte beachte das bei der Auswahl deines Tauchequipments für den jeweiligen Tauchgang und für die Zeit wenn du aus dem Wasser kommst.
Gegen die Kälte im See raten wir dir einen Trockentauchanzug zu verwenden. Den kannst du auch noch zusätzlich mit einer Heizweste ausstatten. Nimm definitiv auch im Sommer einen extra Pullover mit! Eine Thermoskanne mit heißem Tee hat sich schon häufig bewährt.
4. Taucherlaubnis
Für die meisten Bergseen musst du eine kostenpflichtige Lizenz oder Tageskarte kaufen, bevor du sie betauchen darfst. Diese musst du häufig vorab buchen, falls nur eine Maximalzahl an Tauchern pro Tag erlaubt ist. Erkundige dich am besten im Internet oder frag dein Tauchcenter.
5. Equipment
Erfahrene Süßwassertaucher wissen bereits, dass das Tauchen im Kaltwasser sich auch auf die Tauchausrüstung auswirkt, die du verwendest. Diese muss der sog. DIN EN250 entsprechen.
Von daher benötigst du neben einem Kaltwasser-zertifizierten Atemregler auch eine (zweite) erste Stufe. Frag am besten im Atlantis Tauchshop oder hier im Live Chat (unten links), welche Atemreglersets wir dir empfehlen können. Hier findest du alle unsere Atemregler.
Ein Trockentauchanzug ist in den meisten Fällen Pflicht und macht bei Wassertemperaturen zwischen 3 – 10 °C auch einfach viel mehr Spaß. In flacheren Seen, in denen die Temperaturen ein Stück angenehmer sein können, reicht an warmen Sommertagen meist ein 7 mm Halbtrockenanzug. Dazu kannst du mit oder ohne Eisweste tauchen.
Dicke Handschuhe und Boots sind ebenfalls ratsam und werden deine Bergseetauchgänge deutlich angenehmer machen.
Vergewissere dich, dass dein Tauchcomputer über einen Bergseemodus verfügt und aktiviert diesen (wird gerne vergessen)! Viele moderne Geräte können auch selbstständig deine aktuelle Höhe messen und passen den Algorithmus dementsprechend an.
Wie kann ich Bergseetauchen lernen?
Die beste Möglichkeit, um einmal selbst im Bergsee zu tauchen ist einen entsprechenden Spezialkurs zum Bergseetauchen zu belegen. Möglichkeiten dazu findest du bei:
- Social Diving
- Tauchcenter Freiburg (ab Dezember 2021)
- Atlantis Tauchschule Attersee
In diesem lernst du, wie du deine Tauchgänge sicher planen und durchführen kannst. Aber auch welches Equipment du brauchst. Wo sich die besten Tauchspots befinden und was du bezüglich der Dekompression beachten solltest wird ebenfalls Bestandteil sein.
Außerdem machst du dabei selbstverständlich coole Tauchgänge im Bergsee, sodass du das Gelernte auch gleich in die Tat umsetzen kannst.
Fazit
Wir hoffen, wir haben mit dieser kleinen Einführung dein Interesse am Bergseetauchen geweckt. Wenn du jetzt den Drang verspürst, es einmal selbst auszuprobieren, dann haben wir alles richtig gemacht. ;-) Schaut auch gerne mal in den ausführlicheren Guide zum Bergseetauchen bei uns rein.
Hinterlasse uns einen Kommentar! Warst du schon mal in einem Bergsee tauchen oder hast du es noch vor?