Kaufberatung: Deine erste eigene Tauchausrüstung
Du möchtest deine erste eigene Tauchausrüstung kaufen? Für dich als Taucher/in ist der Kauf deiner ersten eigenen Tauchausrüstung der entscheidende Schritt, das Tauchen richtig zu genießen. Keine drückenden Flossen mehr, keine Maske die eigentlich nicht richtig passt. Aber woher sollst du wissen, welche Tauchausrüstung du am besten kaufst, wenn du gerade erst deinen Tauchkurs geschafft hast?
Lehn dich zurück! Mit unseren Tipps und der Hilfe deines Tauchlehrers / deiner Tauchlehrerin (z.B. in einer von 5 Atlantis Tauchschulen in Deutschland und Österreich) bist du im Handumdrehen ausgerüstet. :-)
Grundlegend kannst du den Kauf deiner Tauchausrüstung in zwei Schritten unterteilen:
- Die Grundausstattung: Tauchmaske, Tauchflossen, Schnorchel (ABC-Ausrüstung genannt)
- Die wichtigsten Teile deiner Tauchausrüstung: Atemregler, Tarierjacket und Tauchcomputer
Beginnen wir mit dem ersten Schritt.
Schritt 1: Die Grundausstattung
Deine Tauchmaske (Taucherbrille)
Manche nennen sie Tauchmaske, andere sagen Taucherbrille. Alles meint das gleiche: Das Teil, das dich unter Wasser sehen lässt! Sie ist zwar nur ein kleiner Bestandteil deiner eigenen Tauchausrüstung. Aber wenn die Maske nicht passt, dann kannst du deinen Tauchgang leider oft nicht genießen.
- Vielleicht ist das Silikon zu hart und drückt?
- Oder sie ist nicht richtig dicht und läuft ständig voll Wasser?
- Beschlägt sie vielleicht auch immer wieder?
Alle diese Punkte können bei geliehenen Tauchmasken der Fall sein. Wenn du dir eine eigene kaufst und dich gut beraten lässt, kann man das alles vermeiden.
Worauf du beim Kauf deiner Tauchmaske achten solltest
So findest du deine perfekte und passende Tauchmaske:
- Sieh zur Decke und setze die Maske auf dein Gesicht, ohne das Maskenband zu benutzen. Sie sollte gleichmäßig und ohne Lücken aufliegen.
- Schau nach vorne. Setze die Maske auf dein Gesicht, ohne das Maskenband zu benutzen. Atme vorsichtig durch die Nase ein. Die Maske sollte dicht sein. Achtung! Starkes Einatmen verschließt kleinere Lücken und macht den Test dadurch unbrauchbar.
- Wiederhole den Test mit einem Mundstück vom Atemregler oder Schnorchel.
- Passe das Band an und setze die Maske auf dein Gesicht. Vergewissere dich, dass die Nasentasche deine Nase nicht berührt und dass sich des Silikon der Maske auf deinem Gesicht angenehm anfühlt. Es sollte nicht drücken.
Jede Maske, die diesen Test besteht, ist passend für dich.
Es gibt viele verschiedene Tauchmasken. Die Form und Farbe sind aber letztendlich deine persönliche Entscheidung. Achte nur darauf, dass die Maske deiner Wahl richtig sitzt.
Kosten: Ungefähr zwischen 30 Euro und 100 Euro
Unser Tipp: Klare oder helle Masken lassen mehr Licht durch. Vor allem Tauchanfänger fühlen sich damit zunächst wohler. Unterwasser Fotografen/innen wählen dagegen meist eine dunkle Maske, weil so das Licht weniger blendet. Letztendlich ist aber auch das reine Geschmackssache.
Deine Tauchflossen
Schon aufgefallen? Fische haben keine Beine! Abgefahren, oder?! Wie bewegen die sich nur fort? Klar: Mit Flossen! Deshalb brauchst auch du welche beim Tauchen. ;-) Tauchflossen setzen die Kraft deiner Beine in effiziente Bewegung durch das Wasser um. So gleitest du dahin oder schwimmst gegen eine Strömung an, wenn es sein muss.
Worauf du beim Kauf von Tauchflossen achten solltest
Komfort und Effizienz sind die wichtigsten Punkte beim Kauf von Tauchflossen. Wenn du Flossen anprobierst, solltest du deshalb wie bei Schuhen natürlich darauf achten, dass sie gut sitzen. Ohne deine Zehen einzuklemmen oder zu drücken. Merke: Wenn du mit deinen Zehen nicht wackeln kannst, sind die Flossen zu klein.
Die Effizienz von Flossen hängt weitgehend von 3 Faktoren ab:
- ihrer Größe,
- ihrer Steifigkeit / Festigkeit
- und ihrem Design
Taucher mit starken Beinmuskeln können eine größere, festere Flosse effizient nutzen. Kleinere Taucher werden sich mit kleineren, flexibleren Flossen wohler fühlen. Achte auch darauf, dass die Schnallen und Riemen leicht zu bedienen sind.
Kosten: ca. 50 bis 200 Euro
Unser Tipp: Die Wahl deiner richtigen Tauchflossen ist wichtig, um Krämpfe zu vermeiden. Gute Flossen erhöhen den Spaß am Tauchen, schlechte können deinen Tauchgang ruinieren.
Vollfußflossen (Schwimmbadflossen) oder Flossen mit offener Ferse (Geräteflossen)?
Vollfußflossen benötigen keine Tauchschuhe und eignen sich vor allem für warme Gewässer. Manche tragen sie mit Socken, weil sie es ganz nackt nicht mögen.
Für Geräteflossen brauchst du passende Tauchschuhe. Das sind im Grunde Stiefel aus Neopren. Das Band von Flossen mit offenen Fersen lässt sich an deine Tauchschuhe anpassen. Geräteflossen kannst du einfacher anziehen. Die Tauchschuhe (auch Boots genannt) bieten außerdem Schutz und Komfort für die Füße beim Tauchen und Laufen zum Tauchplatz.
Dein Schnorchel
Wozu brauche ich einen Schnorchel beim Tauchen? Die Frage hört man immer wieder. Als Taucher/in benutzt du einen Schnorchel in erster Linie, um die Luft in deiner Flasche zu sparen. Vor allem vor und nach dem Tauchgang, wenn du an der Wasseroberfläche schwimmst.
Worauf du beim Kauf eines Schnorchels achten solltest
Der Schnorchel sollte dich natürlich trocken und leicht atmen lassen. Das Mundstück sollte sich gut im Mund anfühlen. Nicht zu hart oder störend groß. Wichtig ist auch, dass du ihn leicht ausblasen kannst, um eingelaufenes Wasser zu entfernen.
Denk daran: Je größer ein Schnorchel ist, desto mehr Widerstand erzeugt er im Wasser. Auch wichtig: Wir wird der Schnorchel an deiner Maske befestigt? Achte auf eine robuste, aber trotzdem leicht zu bedienende Befestigung.
Kosten: Zwischen 20 Euro und 80 Euro.
Unser Tipp: Wenn du nicht vorhast oft schnorcheln zu gehen, dann kannst du bei diesem Teil deiner Tauchausrüstung etwas sparen. Wenn du die Punkte oben beachtest reicht ein einfaches Modell vollkommen aus.
Dein Tauchanzug / Wetsuit
Tauchanzüge bestehen in der Regel aus geschäumtem Neopren (Neoprenanzüge). Manchmal werden zusätzliche Materialien genutzt, um sie noch wärmer zu machen. Zum Beispiel mit einem Fleece-Futter. Auch Nylon oder Lycra wird manchmal als Material verwendet.
Taucheranzüge isolieren dich gegen das kalte Wasser. Es entzieht deinem Körper 25-mal schneller Wärme als Luft. Die Dicke (meist in mm angegeben) und Art des Anzugs hängt deshalb maßgeblich von den Tauchbedingungen ab.
Ein Neoprenanzug hält dich auf zwei Arten warm:
- Er hält Wasser draußen: Nur ein Trockentauchanzug oder Halbtrockentrockener Tauchanzug schafft es das Wasser weitgehend auszuschließen. Bei einem normalen Neoprenanzug läuft trotzdem Wasser in den Anzug. Der Vorteil ist dabei aber, dass das Wasser sich nicht ständig austauscht und dich so auskühlt. Wenn dein Tauchanzug richtig passt, bleibt das Wasser weitestgehend im Anzug und wird von deinem Körper etwas erwärmt. Dadurch wird dir nicht so schnell kalt, wie ohne einen Anzug.
- Isolierung: Feste und flüssige Stoffe leiten Wärme gut, Gase dagegen nicht. Luft zum Beispiel leitet Wärme schlechter als Wasser. Deshalb geht es bei einer guten Isolierung also vor allem darum, Luft einzuschließen. Neoprenschaum hat sich dafür durchgesetzt. Das ist nichts anderes als viele kleine Luftblasen um deinen Körper herum, die die Kälte vom Wasser abhalten.
Worauf du beim Kauf deines Neoprenanzugs achten solltest
Vor allem die Dichtungen an deinem Anzug sind wichtig:
- Handgelenke,
- Kragen, Knöchel
- und Reißverschlüsse.
Alle diese Stellen sollten eng sitzen und dicht sein.
Dein Tauchanzug sollte eng anliegen. Natürlich aber ohne deine Bewegungsfreiheit oder Atmung einzuschränken. Lehne auf jeden Fall jeden Anzug ab, der zu locker sitzt! Lücken an den Armen, Beinen und am Hals lassen Wasser in deinem Anzug zirkulieren und kühlen dich so aus.
Kosten: Zwischen 70 Euro und 600 Euro. Trockenanzüge können zwischen 850 und mehr als 2.000Euro (zb für einen Trockentauchanzug nach Maß) kosten.
Unser Tipp: Solange ein Neoprenanzug richtig sitzt, erfüllt er seinen Zweck. Leuchtende Farben sind nicht unbedingt notwendig, machen dich aber für andere Taucher besser sichtbar.
Schritt 2: Die wichtigen Teile deiner Tauchausrüstung
Dein Tarierjacket
Dein Tarierjacket wir auch Tarierweste oder englisch BCD (Buoancy Control Device) bzw. Jacket genannt. Es ist ohne Frage eines der wichtigsten Teile deiner Tauchausrüstung. Wähle es also sorgfältig. Dabei gehst du am besten danach, wie du am häufigsten tauchst. Eher in heimischen Gewässern oder eher im Urlaub? Eher Sporttauchen oder technisches Tauchen?
Egal welches Jacket du wählst:
- Es hält deine Ausrüstung an Ort und Stelle.
- Wie ein Rucksack sorgt es dafür, dass du eine Flasche mit wenig Aufwand tragen kannst.
- Das Jacket lässt dich gemütlich an der Oberfläche treiben, wie eine Rettungsweste.
- Es ermöglicht dir, in jeder Tiefe eine neutrale Tarierung (also den geliebten Schwebezustand) zu erreichen.
Worauf du beim Kauf deines Tarierjackets achten solltest
Bevor du Tarierwesten anprobierst, solltest du in den Tauchanzug schlüpfen, den du am häufigsten tragen wirst. Achte darauf, dass es gut sitzt. Wenn du es voll aufbläst, sollte es dich aber nicht zu sehr einquetschen. ;-) Wenn du das Jacket zum Tauchen anhast, überprüfe wie gut du die Ablass-Ventile erreichen und bedienen kannst. Die Gurte und Taschen sollten genauso leicht zu erreichen und benutzen sein.
Wichtig ist vor allem der Inflator!
- Ist er leicht zu erreichen?
- Sind die Knöpfe zum aufblasen und Luft ablassen klar zu unterscheiden?
- Kannst du sie leicht bedienen?
Kosten: 350 Euro bis über 1.000 Euro
Unser Tipp: Anders als beim Schnorchel solltest du an diesem wichtigen Teil deiner Tauchausrüstung nicht sparen. Entscheide dich für Qualität. Teste so viele verschiedene Modelle wie möglich in echten Tauchsituationen, bevor du ein Tarierjacket zum Tauchen kaufst.
In einer unserer 5 Atlantis Tauchschulen oder in unserem BigBlue Indoor Tauchpool kannst du verschiedene Jackets ganz einfach testen, bevor du sie kaufst. :-)
Dein Atemregler
Dein Atemregler ist ohne Frage das technisch komplexeste Stück Tauchausrüstung, das du besitzt. Sie wurden über die Jahre immer weiter verbessert. So dass du heute auch schon für relativ wenig Geld einen guten und zuverlässigen Atemregler zum Tauchen kaufen kannst.
Dein Atemregler ändert im Grunde die Hochdruckluft aus deiner Tauchflasche in Umgebungsdruck um. Nur so kannst du sie atmen. Ob an Land oder unter Wasser. Der Atemregler beliefert auch deinen Inflator und deine alternative Luftversorgung ( auch Oktopus genannt) mit Luft.
Worauf du beim Kauf deines Atemreglers achten solltest
Bei Atemreglern zum Tauchen gibt es unterschiede in der Leistung. Die besten können selbst:
- bei wenig Restluft in deiner Tauchflasche
- in großer Tiefe
- und unter starker Anstrengung
immer gleichmäßig viel Luft liefern. Ohne, dass du das Gefühl hast es würde zu wenig Luft herauskommen. Einige Atemregler haben dafür auch Schalter, um einstellen zu können wie viel Luft aus der zweiten Stufe herauskommen soll. Das mitgelieferte Mundstück vom Atemregler kannst du auch durch ein eigenes Mundstück ersetzen, dass dir vielleicht besser passt und gefällt.
Probiere so viele Atemregler wie möglich in echten Tauchsituationen aus. Das Atmen mit einem Atemregler in einem Tauchgeschäft sagt nichts darüber aus, wie er sich unter Wasser verhalten wird.
Unser Tipp: Um den besten Atemregler für dein Budget zu finden, sprich am besten mit einem Tauchgeschäft deines Vertrauens und erfahrenen Tauchern / Taucherinnen. In unserem online Tauchshop und vor Ort in einem unserer Geschäfte beraten wir dich gern ausführlich! :-)
In einer unserer Atlantis Tauchbasen oder in unserem BigBlue Indoor Tauchpool kannst du verschiedene Atemregler ganz einfach testen, bevor du einen kaufst. :-)
Dein Tauchcomputer
In deinem Open Water Tauchkurs hast du gelernt, wie du mit Hilfe von Tauchtabellen deine Nullzeit berechnen kannst. Das kannst du dir mit einem guten Tauchcomputer zum Glück sparen!
Tauchcomputer überwachen:
- deine aktuelle Nullzeit und Tiefe
- die Tauchzeit
- deine Aufstiegsgeschwindigkeit
- nötige Sicherheitsstopps
- mögliche Zeiten in denen du nicht fliegen solltest
- ggf. deinen Flaschendruck (bei luftintegrierten Tauchcomputern)
Durch die ständigen Berechnungen deines Tauchcomputers mit aktuellen Daten auf deinem Tauchgang, sorgt er für längere Tauchzeiten und erhöht deine Sicherheit. Aus diesem Grund sind Tauchcomputer heutzutage fast Standard.
Worauf du beim Kauf deines Tauchcomputers achten solltest
Der funktionsreichste Tauchcomputer nützt dir nichts, wenn du nicht einfach und schnell auf die grundlegenden Informationen abrufen kannst:
- Tiefe,
- Zeit,
- Dekompressionszeit
- und ggf. Flaschendruck.
Einige Computer sind eher konservativ in ihren Berechnungen. Andere gehen bis an die Grenze der Dekompression. Bei einigen Modellen kannst du selbst einstellen wie konservativ dein Tauchcomputer sein soll.
Kosten: 300 Euro bis über 1.000 Euro
Unser Tipp: Zum Anfang reicht meist ein einfacher Tauchcomputer. Einsteiger Modelle sind groß und übersichtlich ohne zu viele Funktionen. Außerdem sind sie nicht so teuer, wie Tauchcomputer mit mehr Funktionen. Wenn du allerdings planst in das technische Tauchen zu gehen, dann empfiehlt sich vielleicht gleich ein Computer der auch mehrere Atemgase verwenden kann.
Fazit
Eine eigene Ausrüstung ist unerlässlich, um das Tauchen in vollen Zügen genießen zu können. Außerdem sorgst du damit für mehr Komfort und auch Sicherheit. Am besten testest du verschiedene Teile der Tauchausrüstung zuerst bei einer Tauchschule deines Vertrauens. Wir bieten dir bei unseren Atlantis Tauchschulen und im BigBlue Indoor Pool im Tauchshop in Berlin die Möglichkeit zuerst ausführlich zu testen, bevor du kaufst. Wir beraten dich gern dabei! :-)