Anleitung: Unterwasser Fotografie in Höhlen
Deine Profitipps vom Atlantis Unterwasser Foto/Video Experten für Fotos beim Tauchen in Höhlen. Alles, was du zum Cenoten Tauchen wissen musst, findest du bei unseren Freunden von Roger Tours.
Sowohl im Süßwasser als auch im Meer sind Höhlen bei Unterwasserfotografen sehr beliebt. Sie bieten dir einzigartige Motive. Fasznierende Sonnenstrahlen, bunte Weichkorallen, Felsformationen und vieles mehr. Mit jeder neuen Generation von Unterwasserkameras wird die Technik für Bilder mit wenig Licht immer besser. Größere Sensoren und höhere ISO-Werte ermöglichen es dir, Bilder zu machen, die früher nicht möglich waren.
Licht am Ende des Tunnels
Höhlen sind dunkle Orte. Das bringt einige Herausforderungen mit sich.
Erstens brauchen Kameras Licht zum Fokussieren. Die Fokussierung ist vielleicht nicht das spannendste Thema. Aber es ist eine Grundvoraussetzung, weil du sie in der Nachbearbeitung nicht mehr korrigieren kannst.
Normalerweise ist die Scharfstellung kein Problem. Aber in Höhlen sieht das anders aus, weil du eine offenere Blende verwendest. Die brauchst du, um so viel Licht wie möglich einzufangen. Dadurch arbeitest du aber mit einer viel geringeren Schärfentiefe als normal. Außerdem kannst du beim Fotografieren kein Fokuslicht verwenden, weil es sich in deinen Aufnahmen mit hoher ISO-Zahl bemerkbar machen würde.

Profi Tipp 1: Benutze in Höhlen den Back-Button Fokus. Damit kannst du den Autofokus vom Auslöser entkoppeln und ihn einer Taste zuzuweisen, die du mit deinem rechten Daumen drückst. Dadurch kannst du mit eingeschaltetem Licht in Ruhe fokussieren. Wenn du das Licht ausmachst behälst du den Fokus so ganz einfach bei.
Das große Problem der Dunkelheit ist die Belichtung. Die Einstellungen deiner Kamera im manuellen Modus sind ganz anders, als sonst. Schau dir daher vor deinem Tauchgang in einer Höhle Fotos von anderen Fotografen an und merke dir deren Einstellungen. Das ist oft ein guter Ausgangspunkt. Leider gibt es keine magischen Zahlen oder Richtwerte. Das Licht in Höhlen ist immer unterschiedlich. Die beste Kombination aus Blende, Verschlusszeit und ISO hängt von deiner Kamera ab. Neuere Kameras können zum Beispiel mit höheren ISO-Werten arbeiten als ältere. Viele spiegellose Kameras haben einen eingebauten Bildstabilisator, der längere Verschlusszeiten ermöglicht.
Profi-Tipp 2: Überlege dir deine Einstellungen und die Möglichkeiten deiner Kamera schon vor dem Tauchgang. Anstatt zu versuchen, unter Wasser die besten Einstellungen zu finden. Geh lieber gleichmäßig viele Kompromisse bei Blende, Verschlusszeit und ISO ein. Statt nur einen Wert, wie den ISO in die Höhe zu treiben.
Wichtig: Der Kamera Bildschirm
Im Dunkeln ist es schwer die Belichtung deiner Bilder zu beurteilen. Der Kamera Bildschirm ist in einer Höhle viel heller als normal. Ein heller Bildschirm führt wiederrum dazu, dass du die Fotos eher unterbelichtest, weil du denkst, dass sie hell genug sind.
Profi-Tipp 3: Lasse ein korrekt belichtetes Foto über Wasser auf deiner Speicherkarte, um es auf deinem Tauchgang als Vergleich zu den Bildern zu haben, die du dort machst.
Normalerweise könntest du die Belichtung in der Nachbearbeitung an Land anpassen. Das führt bei Unterwasserfotos in Höhlen allerdings oft zu Problem, weil du hohe ISO-Werte verwendest. Dadurch rauschen deine Bilder schnell, wenn du sie in der Bearbeitung heller machst. Deshalb ist es besonders wichtig, in Höhlen auf eine korrekte Belichtung zu achten.
Sonnenstrahlen
Viele Höhlen haben Öffnungen in der Decke. Dort fallen schöne Sonnenstrahlen hinein, die dir ein tolles Motiv bieten. Je ruhiger das Wasser ist, desto schärfer sind die Strahlen. In vielen Höhlen gibt es bestimmte Tageszeiten, zu denen die Strahlen am besten aussehen. Meist ist das um die Mittagszeit, wenn die Sonne am höchsten steht.
Profi-Tipp 4: Um die Strahlen zu fotografieren, ist die richtige Position wichtig. Du kannst sie nicht fotografieren, wenn du direkt in ihnen bist.
- Also schwimm in die Dunkelheit.
- Schau mit dem Rücken zum Licht.
- Nun schwimmst du so, dass der Strahl das hellste Motiv in deinem Bild ist.
Profi-Tipp 5: Sonnenstrahlen sehen am besten aus, wenn sie im Bild beginnen und enden. Und von einer dunklen Umgebung umgeben sind. Fisheye-Objektive können gekrümmte Strahlen erzeugen. Um diesen Effekt zu minimieren, halte die Strahlen nahe an der Bildmitte. Ein Taucher, der in den Strahlen schwimmt, sieht toll aus. Wichtig: Denk daran, dass er dich und deine Anweisungen im Dunkeln nicht mehr sehen kann, wenn er selbst im Licht ist.