Tarierung beim Tauchen verbessern
Tipps und Tricks, wie du deine Tarierung bei jedem Tauchgang verbesserst.
Ganz gleich, ob du in heimischen Gewässern tauchst (zum Beispiel in einer Atlantis Tauchbasis in Deutschland) oder eine Tauchreise planst (zum Beispiel mit Roger Tours). Die Schwerelosigkeit bei jedem Tauchgang ist etwas ganz besonderes beim Erkunden der Unterwasserwelt.
Wenn du deine Tarierung beim Tauchen verbesserst, wirst du dich bei jedem Tauchgang wohler fühlen und gleichzeitig Luft sparen. Alles wird einfacher, wenn du das Gefühl der Schwerelosigkeit unter Wasser vollkommen genießen kannst.
Zu den ersten Schritten gehört sicher die Selbsterkenntnis. Fällt dir selbst auf, dass du Luft schneller verbrauchst, als deine Tauchgruppe? Oder dass du unter Wasser mit den Händen nicht so ruhig bist, wie dein Buddy? Sehr gut! Dann lass uns gucken, was du machen kannst, um deine Tarierung zu verbessern. :-)
Eine Möglichkeit ist, dich mit deinem Buddy gegenseitig auf einem Tauchgang zu filmen. Anschließend könnt ihr auswerten, was du vielleicht noch besser machen kannst. Habt solltet Spaß dabei haben, euch beim Lernen zu beobachten. Stress wäre natürlich kontraproduktiv. ;-)
1. Test: Wo sind deine Hände?
Eigentlich brauchst du deine Hände nur zum Bedienen deines Tarierjackets oder deines Trockentauchanzugs. Und natürlich auch für den Druckausgleich oder wenn du Wasser in deiner Tauchmaske haben solltest. In allen anderen Situationen ist es am besten, wenn du sie einfach vor der verschränkst.
Jedes Mal, wenn du eine Hand benutzt um dein Gleichgewicht zu halten, zeigt das: du bist nicht neutral tariert.
Lösung 1:
Vielleicht hast du auf einer Seite am Bleigurt oder in den Bleitaschen etwas mehr Blei, als auf der anderen Seite? Das kann für eine Schieflage sorgen. Manche Taucher:innen ziehen ein Stück Blei auf ihren Tankgurt. So ist es auf jeden Fall in der Mitte platziert.
Lösung 2:
Vielleicht hast du aber auch zu wenig Luft in deinem Jacket. Deshalb hast du das Gefühl zu sinken und versuchst das mit den Händen auszugleichen. Pumpe nur einen kleinen Stoß Luft in dein Tarierjacket und beobachte was sich verändert. Musst du sehr viel einatmen, um nicht abzusinken? Strampelst du mit den Flossen oder bewegst du noch deine Arme, um nicht tiefer zu sinken?
Anhand dieser Punkte kannst du sehen, wann du keinen neutralen Auftrieb hast. Gib kleine Luftstöße in deine Weste oder deinen Trockentauchanzug und warte dann. Widerstehe dem Drang, deine Hände für den Auftrieb zu benutzen.
Sobald du mit einem normalen Atemzug nicht steigst oder sinkst, bist du neutral tariert. :-)
2. Test: Wie benutzt du deine Lunge?
Wenn du am Anfang von deinem Tauchgang langsam abtauchst, musst du wahrscheinlich ab und zu einen Druckausgleich machen. Nutze diese Stationen um zu sehen, wie gut deine Tarierung ist.
Lösung
Wenn du wie ein Stein untergehst, hast du zu viel Gewicht dabei. Was oft dazu führt, dass du mit schwerer Atmung versuchst, das auszugleichen. Die richtige Menge Blei ist wichtig, um ruhig zu atmen und während des Tauchgangs eine neutrale Tarierung beibehalten zu können.
Tauchen ist der entspannendste Sport der Welt, wenn du es schaffst auf deinen Tauchgängen ruhig zu atmen. Außer vielleicht wenn du etwas besonders schönes siehst. Dann lässt sich das nicht vermeiden. :-)
Jedes Mal, wenn du einen Meter tiefer gehst, wird die Luft in deinem Anzug und in deinem Jacket komprimiert. Teste also regelmäßig ob du noch neutral tariert bist. Kannst du an einer Stelle bleiben, ohne deine Flossen, Arme oder Lungen zu benutzen? Gerade bei tiefen Tauchgängen um die 30 Meter wirst du merken, dass du ohne zusätzliche Luft im Jacket schneller absinkst.
Mach das während deines gesamten Tauchgangs. Jede Bewegung ist kontrolliert, langsam und überlegt. Wenn du deine Arme, Lungen oder Beine benutzen musst, um auf einer Tauchtiefe zu bleiben, dann überlege in Ruhe. Was muss ich tun? Das wird schon bald ganz automatisch ablaufen. Ohne dass du noch viel darüber nachdenken musst. :-)
3. Test: Wie nutzt du deine Tauchflossen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, deine Tauchflossen effektiv zu nutzen.
Im Tauchkurs lernen wir, langsam aus der Hüfte zu stoßen und dabei unsere gesamten Beine auf und ab zu bewegen.
Aber wie bewegt man sich zur Seite?
Nimm dir Zeit, es auszuprobieren, ohne deine Hände zu benutzen. Sobald du unter Wasser deine Arme statt deiner Beine benutzt, atmest du schwerer. Wenn du neutral tariert bist und nur deine Beine zum Schwimmen benutzt, dann atmest du automatisch ruhiger.
Der Frog Kick
Sobald du ein Gefühl für deine Flossen und die Schwerelosigkeit entwickelt hast, kannst du auch mal den Frog Kick probieren.
Um den Frog Kick zu machen, musst du in einer schulterbreiten Position neutral tariert sein. Wenn du einen negativen Auftrieb hast, kannst du mit diesem Flossenschlag nicht durch das Wasser gleiten.
- Wo sind deine Arme?
- Wie atmest du?
- Was machen deine Flossen?
Werde dir bewusst, wie all diese Dinge zu deinem Vorteil zusammenwirken.
Übe, rückwärts zu schwimmen, indem du deine Flossen in die entgegengesetzte Richtung benutzt.
Der ultimativ neutral tarierte Taucher kann einen "Helikopter-Turn" machen. Eine 360-Grad-Drehung in der Horizontalen unter Wasser, bei der du nur deine Beine und Flossen benutzt.
Keinen Sand mehr aufwirbeln
Stell dir vor, du tauchst über einen sandigen Grund. Sieh dir deine Flossen an. Wirbelst du den Sand auf? Wir können die Meereswelt mit einem einzigen Flossenschlag schädigen. Taucherinnen und Taucher müssen sich dessen bewusst sein, besonders in empfindlichen Umgebungen.
Wenn du bei jedem Tauchgang die Schwerelosigkeit erreichen kannst, sparst du Luft, verbesserst den Komfort und vieles mehr. Nach dem Open Water Diver kannst du deine Ausbildung mit einem SSI Spezialkurs fortsetzen, um deine Tarierung zu perfektionieren. :-)